Von München aus fliegen wir nach Salta in den Nord-Westen Argentiniens und an den Rand der Anden. Am Flughafen übernehmen wir unsere zwei Allradfahrzeuge. Für die gesamte Reise wird uns ein lokaler Fahrer navigieren. Das zweite Auto lenkt Tom, unser Bergführer, der ebenfalls schon Offroad Erfahrung in diesem Teil der Erde gesammelt hat.
Von Salta fahren wir nach Humahuaca und machen unterwegs zwei Stopps und kurze Wanderungen in der Quebrada (Schlucht). In Purmamarca wandern wir um den farbenprächtigen Cerro de los Siete Colores und in Tilcara spazieren wir zum Wasserfall „Garganta del Diablo“. Kurz nach Humahuaca fahren wir noch zum Aussichtspunkt Hornocal auf ca. 4000m Höhe, wo wir nochmals die farbenprächtige Bergwelt der Schlucht bewundern können. Das erste Mal auf 4000 m wird die Luft schon recht dünn. Wir nutzen den Aussichtpunkt für ein paar Schritte zur Akklimatisation und eine Pause, aber heute noch nicht zum Wandern. In Humahuaca können wir dann auch schon das erste Mal auf 3.000m übernachten und uns langsam an die Höhe herantasten.
Fahrzeit und -strecke: 3:30 h und 250 km
In den ersten Tagen kombinieren wir jeweils einige Stunden Fahrt mit einer anschließenden gemütlichen Akklimatisationswanderung. Heute fahren wir bereits über die Grenze nach Bolivien in die Stadt Tupiza, wo wir auf einer gemütlichen 3 bis 4-stündigen Wanderung den ersten 3.000er, den Cerro de la Cruz mit 3.211m, besteigen.
Fahrzeit und -strecke: 3:40 h und 250 km
Akklimatisationstour: ca. 3 - 4 h, Gipfel 3211 m
Schon am nächsten Tag geht es weiter in die auf 4000 m gelegene Stadt Municipio Potosi, wo wir zwei Nächte verbringen, um uns an die Höhe zu gewöhnen. Am Nachmittag machen wir noch eine wunderschöne Akklimatisationswanderung zu drei Seen auf 4.400 m.
Fahrzeit und -strecke: 4 h und 250 km
Akklimatisationstour: ca. 3 h, Gipfel 4430 m
Den nächsten Tag nutzen wir für eine ganztägige Akklimatisationstour durch sattgrüne Täler, vorbei an glasklaren Seen und bunten Lamaherden auf den Cerro Kari Kari (4.970m). Wir wählen einen ganz langsamen Schritt, um uns gut an die Höhe zu gewöhnen.
Akklimatisationstour: ca. 5:30 h, Gipfel 4.970m
Nach den ersten drei Akklimatisationstouren ist nun ein ganzer Fahrtag geplant, wo wir an den Rand des Salar de Uyuni bis nach Coquesa fahren. Coquesa ist der Ausgangsort für die Besteigung des Vulkans Tunupa, unseres ersten 5.000ers, und es gibt dort eine sehr gemütliche Ecolodge, wo wir zwei Nächte bleiben werden.
Fahrzeit und -strecke: 5:30 h und 375 km
Heute steht unser erster Vulkangipfel auf dem Programm. Wir besteigen den 5.200 m hohen Tunupa und haben schon das erste Mal die 5.000er Marke passiert und gleichzeitig eine geniale Aussicht auf den Salar de Uyuni. Abends entspannen wir nochmals in der Ecolodge.
Akklimatisationstour: ca. 7:30h, Gipfel 5200 m
Nun wollen wir den Salar aber auch hautnah erleben und fahren einfach querfeldein bis zur Isla Pescado, wo wir eine kurze Rundwanderung (ca. 1 h) auf der Insel machen können, bevor wir wieder querfeldein bis kurz vor Uyuni weiterfahren und dort in unsere Unterkunft, das erste Salzhotel der Welt, den Palacio de Sal, einchecken.
Fahrzeit und -strecke: 3:30 h und 150 km
Wanderung: ca. 1 h
Nachdem wir uns in der Früh noch den Eisenbahnfriedhof in Uyuni angesehen haben, machen wir wieder einen Fahrtag bis ganz in den Süden Boliviens nach Quetena Chico, dem Ausgangspunkt für unseren ersten 6.000er, den Uturuncu. Diese Fahrt hat landschaftlich einiges zu bieten, allerdings sind die Straßen sehr abenteuerlich und holprig und hinter jeder Kurve wartet eine Überraschung auf uns.
Fahrzeit und -strecke: 6:30 h und 340 km
Am nächsten Morgen starten wir zuerst noch mit dem Auto auf einer alten Minenpiste, soweit die Straßenverhältnisse es zulassen. Zu Fuß geht es dann weiter bis zum Sattel zwischen dem Ost- und dem Westgipfel auf 5.700m. Von dort steigen wir über Geröll, je nach Verhältnissen auch über Schneefelder auf den Gipfel des Uturuncu, des südlichsten 6.000ers in Bolivien, wo wir wieder eine gewaltige Aussicht genießen können. Nachdem wir unseren Ausgangspunkt wieder erreicht haben, fahren wir weiter zur ca. 2 Stunden entfernten Laguna Colorada, die uns mit ihrer Farbenpracht faszinieren wird. Direkt an der Laguna schlagen wir unser Zelt auf und kochen gemeinsam mit unseren Campingkochern ein schmackhaftes Menü unter freiem Himmel.
Vulkanbesteigung Uturuncu: ca. 5 h Aufstieg, Gipfel 6.008m
Fahrzeit und -strecke: 2 h und 60 km
Heute erwartet uns wohl der spannendste und schönste Fahrtag. Von der Laguna Colorada zur Laguna Blanca im Nationalpark Eduardo Avaroa sind es nur 100 km, aber alles nur Schotterstraßen. Doch die Fahrgeschwindigkeit ist uns hier egal, denn der Nationalpark bietet eine wunderschöne Landschaft und viele Fotostopps für Pausen.
Fahrzeit und -strecke: 3 h und 100 km
Am nächsten Tag steht wieder eine wunderschöne Bergtour auf dem Programm. Nach einer Autofahrt zum Ausgangspunkt auf 4.500 m geht es zu Fuß weiter auf den nicht ganz 6.000m hohen Licancabur, den angeblich schönsten Vulkan der Atacama Wüste. Technisch ist der Aufstieg nicht schwierig, aber eine gute Kondition und viel Trinkwasser ist für den Gipfelerfolg notwendig.
Nach der Anstrengung laden heiße Quellen bei der Laguna Verde auf ein entspannendes Bad ein, bevor wir noch am selben Tag nach San Pedro de Atacama hinunterfahren. Hier wechseln wir nach Chile, in unser drittes Reiseland.
Fahrzeit und -strecke: 1:30 h und 60 km
Vulkanbesteigung Licancabur: 5-7 h Aufstieg, Gipfel 5916 m, ca. 1,5 h Abstieg
In San Pedro können wir uns nun auf nur 2.500m Höhe richtig ausrasten. Wir starten ganz gemütlich in den Tag hinein, schlendern ein wenig durch die Stadt, genießen den Rummel nach den letzten sehr einsamen Tagen und verwöhnen uns auch kulinarisch in den unzähligen Restaurants und Cafés. Am späten Nachmittag machen wir noch einen Ausflug ins nahe gelegene Valle Luna, wo wir die Mondlandschaft bei Sonnenuntergang bestaunen können.
In der Früh geht es sehr zeitig los, denn der El Tatio Geysir ist 2-Stunden von San Pedro entfernt und nur für Frühaufsteher interessant.
Wer es sich lieber in San Pedro gemütlich machen möchte, kann diesen Tag auch gerne selber ganz frei gestalten.
Fahrzeit und -strecke: 4:00 h und 160 km
Nach drei sehr erholsamen Nächten auf 2.500m geht es weiter zum Vulkan Llullaillaco, dem Berg mit den höchst gelegenen archäologischen Ruinen weltweit, direkt unterhalb des Gipfels. Dort hat der Tiroler Bergsteiger Hias Rebitsch in den Jahren 1958 und 1961 die ersten archäologischen Ausgrabungen durchgeführt. Besonders erfolgreich waren seine Ausgrabungen am sogenannten Inkafriedhof auf 5.900 m Höhe.
Nach einer anstrengenden, langen und abenteuerlichen Anfahrt schlagen wir am Fuße des Vulkans unser Basislager auf.
Vom Basislager geht es am nächsten Tag weiter zum ersten Hochlager auf ca. 5.100m Höhe. Das Hochlager ist schön gelegen mit kleinen Lagunen, die oftmals sogar Fließwasser enthalten.
Vom Hochlager I geht es am nächsten Tag über endlose Geröllhänge weiter zum zweiten Hochlager auf ca. 5.800m Höhe. Dies ist der höchste Schlafplatz unserer Reise. Im Hochlager II bauen wir wieder unsere Zelte auf und gehen früh zu Bett.
Nach einer kurzen Nacht starten wir ganz in der Früh zum höchsten Ziel dieser Reise, auf den 6.739 m hohen Gipfel. Der Aufstieg ist sehr anstrengend und kann durch starke Winde und kalte Temperaturen noch erschwert werden. Doch erst am Gipfel angekommen, sind alle Anstrengungen vergessen. Entlang des Weges stoßen wir immer wieder auf Inkaruinen und selbst knapp unterhalb des Gipfels gibt es noch Überreste von menschlichen Bauwerken der Inkas zu bestaunen. Bergab geht es bei den Vulkanbergen zum Glück recht schnell und wir übernachten heute wieder im Basislager.
Wir verabschieden uns tags darauf vom LLullaillaco und fahren wieder retour nach Salta, wo wir noch einen Tag zur freien Verfügung haben, bevor es mit dem Flieger wieder zurück in die Heimat geht. Sollten wir bei einem der Gipfel mehr Zeit benötigen, können wir diesen Tag als Reservetag früher bereits einbauen.
Dieser Tag steht uns zur freien Verfügung in Salta, um noch einige Souvenirs einzukaufen und die argentinische Küche zu genießen. Sollten wir den Tag vorher bei den Bergbesteigungen wegen schlechtem Wetter oder schlechten Straßenverhältnissen brauchen, kann er auch dafür als Reservetag dienen.
Die Heimreise vom Flughafen München erfolgt auf Eigenregie bzw. nach Absprache.
Aufgrund von Flugverschiebungen, Schlechtwetter, „höherer Gewalt“ usw. kann es zu kurzfristigen Programmänderungen kommen. Ein gewisses Maß an Geduld und Flexibilität sind bei Bergreisen für die Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten notwendig. Eine Reise auf engstem Raum erfordert Teamgeist und Kameradenhilfe genauso, wie Respekt und Toleranz gegenüber Mitreisenden.