Wir fliegen von München nach Lima der Hauptstadt Perus. Transfer in das Stadtzentrum. Übernachtung im Hotel in Lima.
Nach dem Frühstück werden wir von einem Privatbus abgeholt und fahren auf der Panamericana entlang der Pazifikküste in Richtung Anden. Vom Conococha-Pass (4080m), von wo aus wir einen fantastischen Ausblick auf die Cordillera Blanca, Huayhuash und Negra haben, geht´s durch das Rio Santa-Tal hinunter nach Huaraz (3091m) der Bergsteigerhauptstadt Perus.
Heute unternehmen wir unsere erste Akklimatisationstour zur Laguna Churup (4450m) einem kleinen Bergsee in der Cordillera Blanca oberhalb von Huaraz.
Nach dem Frühstück werden wir von der Unterkunft abgeholt und fahren über Llupa nach Pitec, wo wir bald in den Nationalpark Huascarán eintreten. Von hier aus geht es vorerst auf der linken Seite des Flusses weiter, welcher aus der Laguna Churup entspringt und erreichen bald eine kleine Steilstelle, welche etwas Trittsicherheit erfordert. Nach einer ausgiebigen Rast am Rande der herrlich türkis-blau schimmernden Laguna Churup (4485m) treten wir auf der gleichen Route den Abstieg an. Dabei können wir das Panorama der Cordillera Negra genießen und Huaraz aus der Vogelperspektive betrachten. Busfahrt zurück nach Huaraz.
Diesen Tag beginnen wir nach dem Frühstück mit einer Busfahrt durch das Llanganuco Tal, vorbei an den zwei schönen Lagunen Chinancocha und Orgoncocha, bis zum Campingplatz bei Cebollapampa. Ein leichter und gleichmäßig ansteigender Weg führt uns danach zur Laguna 69 (4700m), dem Ziel unserer heutigen Akklimatisationstour. Den ganzen Tag haben wir eine wunderbare Aussicht auf das Tal Llanganuco und die höchsten Berge von Peru wie den Huascarán (6768 m), Huandoy (6395 m) und Chopicalqui (6354 m). Abstieg zum Campingplatz nach Cebollapampa und Rückfahrt nach Huaraz.
Von Huaraz erreichen wir nach knapp sieben Stunden Fahrzeit über zwei 4.700m hohe Pässe unseren ersten Lagerplatz der Trekkingrunde bei Quartelhuain auf 4.170m. Auf der Fahrt können wir die gigantischen Weiten des Landes, die Hochebenen und im Besonderen die älteste Pflanze der Welt, die Puyas Raimondi, bestaunen. Die Puyas Raimondi werden bis zu 100 Jahre alt, blühen nur einmal in ihrem Leben - dabei entwickeln Sie eine Blüte, die bis über 10 Meter in die Höhe ragt und bis zu 20.000 kleine Blüten in sich trägt - und sterben nach der Blütezeit. Einer der wenigen Plätze weltweit, wo diese Blume zu finden ist, liegt auf der Anfahrtsstrecke zur Cordillera Huayhuash. Einen Teil unserer Begleitmannschaft, Koch und Kochgehilfe, lernen wir bereits im Bus kennen, die arrieros (Eseltreiber) mit ihre burros (Esel) treffen wir am Lagerplatz.
Nur mit einem leichten Tagesrucksack ausgestattet, steigen wir über steile Hänge zum Cacananpunta (4690m). Dieser Pass bildet die kontinentale Wasserscheide zwischen Pazifik und Atlanik. Beim Abstieg zum traumhaften Lagerplatz an der Laguna Mitucocha (4270m) eröffnet sich der Blick auf die vergletscherten Gipfel des Rondoy (5883m) und des Jirishinca (6126m) von der Nordseite. Unser Lager teilen wir mit Andengänsen und Riesenblesshühnern, die im Schilfgürtel ihr Revier bezogen haben.
Bei der heutigen Tagesetappe steigen wir auf die Punta Carhuac (4630m), dem Übergang zur Laguna Carhuacocha (4138m), von wo aus wir die Sechstausender Jirishanca (6094m), Yerupaja (6617m) und die Siula Grande (6344m) zum Greifen nahe haben. Die Siula Grande wurde übrigens durch das Buch „Sturz ins Leere“ von Joe Simpson weltbekannt.
Der heutige Abschnitt wird von vielen Trekkern, als der Schönste der gesamten Huayhuash Umrundung beschrieben. Wir wandern am Carhuacocha Ufer entlang und biegen bald ins Siula Tal ab, wo der Anstieg zu den 3 Gletscherseen namens Gangrajanca, Siulá und Quesillococha erfolgt. Am Laguna Siula gönnen wir uns eine kurze Verschnaufpause. Danach beginnen wir den Anstieg zum 4830m hohen Siula Pass, von wo aus wir das wohl schönste Panorama der gesamten Cordillera Huayhuash betrachten können: 3 dunkelblau bis türkisfarbene Gletscherseen, teilweise mit Eisschollen bestückt, in denen sich die Gipfel Yerupaja, Siula Grande und Sarapo spiegeln. Nach einem etwa 2-stündigen Abstieg erreichen wir das Dorf Huayhuash (4350m), welches nur aus zwei Hütten besteht. Hier hat unsere Begleitmannschaft, die den Weg über den Punta Carnicero genommen hat, bereits unser Lager errichtet und wir werden von unserem Koch mit peruanischen Spezialitäten verwöhnt.
Bei schlechten Sicht- und Wetterverhältnissen wählen auch wir die etwas leichtere Route über den Pass Punta Carnicero (4615m).
Nachdem unsere gestrige Etappe ziemlich anstrengend war, gehen wir den heutigen Tag etwas ruhiger an. Ganz gemütlich steigen wir auf den Portachuelo de Huayhuash Pass (4780m) und erreichen am frühen Nachmittag die Laguna Viconga (4453m). Von dort geht es noch ein Stück bergab zu den heißen Quellen, wo wir zelten werden. Das Bad in den heißen Quellen können wir in vollen Zügen genießen.
Nachdem der Lagerplatz an den heißen Quellen zum Verweilen einlädt, legen wir hier einen Rasttag ein und lassen uns von unserem Koch verwöhnen.
Heute kommen wir ganz nah an die 5000-Meter-Marke und erreichen mit dem Passübergang Punta Cuyoc (4950m), den höchsten Punkt unseres Trekkings. Auf einem Zick-Zack-Weg gelangen wir auf ein Plateau mit 3 kleinen Seen, bevor wir auf dem Punta Cuyoc Pass verschnaufen und die grandiose Aussicht nach Osten auf die Cordillera Raura mit dem riesigen Plateaugletscher, auf die Nevados Puscanturpa direkt über dem Pass und - jetzt von Süden - auf die „Großen“ der Huayhuash, Sarapo, Siula und Yerupajá genießen. Anschließend steigen wir zu unserem nächsten Zeltplatz kurz vor Huanacpatay (4492m) ab.
Das langgezogene Huanacpataytal führt uns hinunter in Gebiete, die bereits wieder landwirtschaftlich genutzt werden. Terrassenförmige Felder säumen die Hänge. In der relativ geringen Höhe führt der Weg durch dichte Vegetation mit vielen bunten Blumen. Wir erreichen so das auf 3490 m gelegene Dorf Huayllapa, auf dessen Fußballplatz wir übernachten werden.
Heute führt uns eine anstrengende Tagesetappe auf den Tapush Punta Pass (4770m). Wir starten früh, um die ca.1250 Höhenmeter gemütlich angehen zu können. Ein kurzer Abstieg bringt uns dann ins Lager etwas unterhalb des Sususees. Von hier aus können wir mit dem Fernglas den Aufstieg auf den Nev. Raju Collota (Diablo Mudo) auskundschaften, den Höhepunkt unseres Cordillera Huayhuash Trekkings.
Von unserem Lager Gashpampa unterhalb des Sususees starten wir die heutige Gipfeletappe noch im Dunkeln. Der Nevado Raju Collota der auch Diablo Mudo (Stummer Teufel) genannt wird, ist ein technisch relativ leichter, vergletscherter Fünftausender (5350m) mit einem einzigartigen Ausblick über die gesamt Cordillera Huayhuash. Bei unserem Aufstieg über den leicht ausgeprägten NW Grat mit einzelnen leichten Kletterstellen machen wir Bekanntschaft mit dem für Südamerika typischen Büßereis (Riffeleis). Nach unserem Gipfelsieg feiern und entspannen wir uns im Lager Gashpampa, wo wir noch eine Nacht verbringen werden.
Wir wandern gemütlich auf unseren letzten Pass, den Llaucha Punta mit 4850 m Höhe, von wo aus wir den Diablo Mudo von der anderen Seite betrachten können. Nach einer Rast auf dem Pass geht es auf der anderen Seite stetig bergab bis wir die paradiesisch gelegene Laguna Jahuacocha (4050m) erreichen. Am Fuße der Eisriesen Nev. Jirishanca, Nev. Rondoy und Nev. Yerupaja, dem mit 6617m zweithöchsten Berg Perus, errichten wir unser Lager.
Der letzte Tag unserer Trekkingrunde führt uns entlang der fast ebenen Wasserleitung bis zum Cruz Punta (3620m). Von dort erreichen wir nach einem gemütlichen Abstieg den Endpunkt unserer 11-tägigen Trekkingrunde, das kleine Dorf Llamac.
Nachdem wir uns hier von den arrieros (Eseltreibern) verabschiedet haben, bringt uns unser Privatbus zurück ins Hotel nach Huaraz. Die warme Dusche und die weichen Hotelbetten werden wir an diesem Abend besonders genießen.
Den heutigen Tag nützen wir als Ruhetag, um uns von den ca. 180 zu Fuß zurückgelegten Kilometern der letzten Tage zu erholen. Ausschlafen, den Markt von Huaraz besuchen und fein speisen, könnten heute auf dem Programm stehen… müssen aber nicht… diesen Tag kann und soll sich jeder möglichst selbst einteilen.
Am Abend lassen wir bei einem gemeinsamen Meerschweinchen-Essen, eine Spezialität an Feiertagen in Peru, die Trekkingtour Revue passieren.
Ab dem 18. Reisetag gibt es zwei Verlängerungsoptionen. Verlängerung Berg oder Verlängerung Kultur.
Bei der Verlängerung Berg wird in der Cordillera Blanca ein Sechstausender bestiegen. Z.B. der 6025m hohe und einer der formschönsten Berge Perus, der Artesonraju (bekannt auch als „Paramount-Pictures-Mountain“). Nach dem Frühstück bringt uns unser Privatbus ins Parón-Tal, wo wir mit unserer Begleitmannschaft für die nächsten Tage zusammentreffen. Nach dem Verteilen der Gepäckstücke auf die Träger wandern wir entlang des Nordufers der Laguna Parón (4180m), des größten Sees der Cordillera Blanca. Unser Basislager errichten wir etwas oberhalb der viel kleineren Laguna Artesoncocha auf ca. 4400m in einem kleinen gemütlichen Wäldchen.
Bei der Verlängerung Kultur fliegen wir in die Kulturstadt Perus, nach Cuzco, um dort ein umfangreiches Kulturprogramm zu erleben. Unter anderem steht hier ein Besuch von Machu Picchu auf dem Programm, eine der bedeutendsten Inkastätte. Ein peruanischer Reiseführer wird über Geschichte, Land und Leute berichten.
Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von Huaraz, der Bergsteigerhauptstadt Perus. Diesmal nehmen wir den öffentlichen Bus von Huaraz zurück nach Lima. Noch einmal genießen wir die Ausblicke in die Cordillera Huayhuash und Blanca, bevor wir Richtung Küste die Berge vorerst hinter uns lassen. In Lima haben wir unser Tagesziel erreicht.
Über den Moränenrücken steigen wir heute ins Hochlager des Artesonraju auf dem Parongletscher auf. Bis hierher bekommen wir von einem Hochträger Unterstützung, für den Rest des Gepäcks ist jeder selbst verantwortlich. Nachdem wir unser Hochlager auf ca. 5000m auf dem Parongletscher errichtet haben, beginnen wir mit dem Schneeschmelzen und bereiten unser Abendessen zu. Nachdem wir den spektakulären Sonnenuntergang auf dieser Höhe genossen haben, verkriechen wir uns gleich in die Schlafsäcke, um für den nächsten Tag gerüstet zu sein.
Zeitig in der Früh werden wir im Hotel abgeholt und zum Flughafen gebracht, von wo aus wir nach Cuzco - die historische Hauptstadt Perus und Weltkulturerbe - fliegen. Der Nachmittag steht ganz im Zeichen der Besichtigung von Cuzco und der nahe gelegenen Ruinen von Sacsayhuaman, Q’enqo, Puka Pukara und Tambomachay.
Früh queren wir heute den Parongletscher zum Wandfuß. Den Gipfel des Artesonraju (6025m) erreichen wir über die ca. 60° steile Firnflanke der Südostwand. Auf dem Gipfel haben wir Berge wie den Alpamayo (5947m) zum Greifen nah. Der Alpamayo wurde übrigens zum schönsten Berg der Welt gewählt, wobei ihm der Artesonraju aber um nichts nachsteht.
Mit der peruanischen Eisenbahn fahren wir früh morgens nach Aguas Caliente und von dort weiter mit dem Bus hinauf zur „Verlorenen Stadt der Inka“. Machu Picchu zählt seit 1983 zu den Weltkultur- und Weltnaturerben. Die Stadt wurde auf einem schmalen Bergkamm in 2.360 m Höhe erbaut und erstreckt sich Terrassenförmig nach unten. Ein einheimischer Führer wird uns die Details und Besonderheiten der weltbekannten Anlage erklären. Am späten Nachmittag geht es retour nach Cuzco.
Gemütlich steigen wir vom Hochlager ins Basislager ab, wo wir unsere Sachen trocknen können und uns unser Koch mit frischen Köstlichkeiten verwöhnt. Dort sammeln wir wieder unsere Kräfte.
Sollte das Wetter am Gipfeltag schlecht sein, dann können wir diesen Tag als Reservetag für einen zweiten Gipfelversuch nutzen.
Die nächsten zwei Tage nutzen wir für einen Ausflug ins heilige Tal (Sacred Valley). Nachdem wir die Terassen der Inka von der Passhöhe über Cuzco bestaunen konnten, geht es weiter ins alte Pisac, einem Inka-Dorf direkt auf dem Hügelkamm. Das koloniale Pisac liegt weiter unten im Tal und erwartet uns mit einem großen Touristenmarkt. Den Nachmittag verbringen wir in Ollantaytambo, dem lebenden Inka-Dorf. Dort wurde auf die bestehenden Inka-Mauern ein Dorf erbaut, das seit damals ständig bewohnt ist. Rundum Ollantaytambo können wir alte Festungen, Tempel und Terrassen besichtigen.
Nach dem Frühstück geht es heute zurück zum Laguna Paron und mit dem Bus weiter nach Huaraz, wo wir bei einem gemütlichen Abendessen unsere Sechstausendertour abschließen können.
Nachdem wir die Meteoritenkrater und die darin erbauten Terrassen von Moray besucht haben, geht es weiter zu den nahen Salinas, den Salzbecken. Unzählige kleine Becken reihen sich hier nebeneinander und werden von den umliegenden Bewohnern bearbeitet. Chinchero, wo wir eine Weberei besichtigen und dort auch ein typisches Mittagessen für uns zubereitet wird, ist abschließend unsere letzte Station, bevor es wieder zurück nach Cuzco geht.
Von Huaraz geht es mit dem Bus zurück, von Cuzco mit einem Inlandsflug retour nach Lima und dann weiter mit dem internationalen Flug nach Hause.
Ankunft in der Heimat am Tag 24.
Aufgrund von Flugverschiebungen, schlechten Straßenverhältnissen, Schlechtwetter, „höherer Gewalt“ usw. kann es zu kurzfristigen Programmänderungen kommen. Ein gewisses Maß an Geduld und Flexibilität sind bei Bergreisen für die Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten notwendig. Teamgeist und Kameradenhilfe z.B. beim Lageraufbau gehören zu einer Trekkingreise genauso dazu, wie Respekt und Toleranz gegenüber Kultur, Brauchtum und Religion der einheimischen Bevölkerung.
Peruanische Standards entsprechen nicht westeuropäischen Standards, daher ist die Bereitschaft zu „reduzierten“ Komfort-Ansprüchen in den Zeltlagern und in den Hotels wichtige Voraussetzung für eine angenehme Reise.